Die Residenz des Deutschen Botschafters erstrahlte in weihnachtlichen Glanz als der Botschafter, S.E. Detlev Rünger am 19. Dezember 2012 zum Empfang bat. Anlass war die Verleihung des Verdienstkreuzes Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Drehbuchautor und Filmregisseur Michael Haneke. Viele Kultur- und Theatergrößen waren gekommen um den weltweit anerkannten Meister des authentischen Films zu treffen und um mit den Worten des Laudators, dem österreichischen Historiker, Publizisten und Journalisten Peter Huemer zu sprechen, diesen für sein zutiefst humanistisch geprägtes Kino zu ehren. Der Unterschied zu den meisten seiner Kollegen läge darin, dass Gewalt im Kino üblicherweise ästhetisiert werde, man denke an Peckinpah oder die Italowestern. Haneke hingegen lässt Gewalt walten, aus Menschenliebe wie Huemer meint; und gerade das aber macht das Hinschauen bei Hanekes Filmen manchmal so schwer erträglich. Für Haneke zählt nur das Werk, der Künstler ist unwichtig – das ist sein Credo. Diese Zurücktretenwollen des Künstlers hinter dem Werk hat aber nichts mit Bescheidenheit zu tun, es ist eine grundsätzliche, ästhetische Haltung. Das musikalische Rahmenprogramm mit der f-moll, BMV 639 von Johann Sebastian Bach in der Klavierfassung von Ferruccio Busoni und dem Impromptu op.142, Nr. 2 in As-DUR von Franz Schubert brachte der Rheinländerin Ulrike Fendel, die in Wien lebt und an der Universität für Musik und darstellende Kunst unterrichtet, großen Applaus für ihre gefühlvolle Interpretation. Im Anschluss an die Verleihung folgte ein Empfang, bei dem sich viele, selbst bekannte Künstler wie z.B. Burgtheaterdirektor Hartmann oder André Heller am Erfolg des Filmeheros sonnten.