Schon mit dem 306er machte Peugeot eine starke Aussage: „Der Rivale“. Der klare Gegner: der VW Golf. Damals konnten die Versprechungen jedoch nicht eingehalten werden. Aber schon mit dem 307er kam man dem Ziel einen großen Schritt näher. Über drei Millionen verkaufte 307er später tritt der erste Peugeot mit der 8er Serie wieder gegen den Golf an.
Rein äußerlich haben die Designer unübersehbar die neue, prägnante Peugeot-Optik übernommen. Aggressiv gestalteter, breiter Kühlerkrill – das verspricht einen hohen Wiedererkennungswert. Große, weit in die Kotflügel gezogene Scheinwerfer und die V-förmig zulaufende Motorhaube vermitteln einen sportlichen Look. Im Innenraum will der Hersteller mit weich gezeichneten Armaturen und klassischen verchromten Rundinstrumenten punkten. Mit den Maßen 4,27/1,50/1,81 Meter erzielt der kompakte Franzose fast schon Van-Eigenschaften und sollte jede Menge Platz bieten. 348 Liter Gepäck schluckt der Kofferraum bei Normalbestuhlung; mit umgeklappten Lehnen werden es bis zu 1201 Liter.
Ausgereiftes Motor- und Fahrverhalten:
Angeboten wird der erste „Achter“ von Peugeot wahlweise von drei Benzinern – einem 1,4-Liter-Triebwerk mit 95 PS, einem 1,6 mit 120 PS sowie einem Turbo-Aggregat mit ebenfalls 1,6 Litern Hubraum und 150 PS (140 PS in Kombination mit einer Viergang-Automatik). Dazu kommen drei bekannte Dieselmotoren: zwei 1,6 HDi mit 90 PS und 109 PS sowie ein 2.0-Liter-Aggregat mit 136 PS.
Wer allerdings eine Automatikversion besitzen will, sollte sich darauf einstellen, dass damit beim Überholen und am Berg fallweise Probleme mit dem Abzug entstehen. Offensichtlich entspricht diese Version eher einem „Papamobil“.
Fünf der sechs Motoren sind an ein Fünfgang-Schaltgetriebe gekoppelt, der große Diesel hat standesgemäß sechs Gänge. Zudem gibt es optional eine Viergang-Automatik für die 1,6-Liter Benziner sowie zwei sequenzielle Tiptronic-Systeme.
Harte Konkurrenz für die gepflegte CommonRail-Diesel aus dem eigenen Haus ist der gemeinsam mit BMW entwickelte 1,6-l-Benzin-Turbomotor mit 110 kW, der sogar eingefleischten Diesel-Liebhabern gefallen muss. Hervorragende Laufkultur und Durchzugskraft in allen Lebenslagen zeigen, wozu ein moderner Benziner in der Lage ist. Kein Wunder, denn das maximale Drehmoment findet sich schon bei 1.400 Umdrehungen. Viel Log hingegen für das Fahrwerk: Auch grobe Unebenheiten werden elegant weggefiltert, Kurven neutral bis leicht untersteuernd umrundet.
Auch bei den Kosten moderat:
24.800 Euro und bei einer Dieselversion 25.850 Euro erscheinen auf den ersten Blick nicht wirklich als Sonderangebot. Aber bei Einrechnung der Serienausstattung wie Panorama-Glasdach, Spurwarner, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, neun Airbags, Zweizonen-Klimaautomatik, ein Radion-Telmatiksystem, sowie eine Einparkhilfe hinten oder Tempomat wirkt der Komplettpreis gleich wieder sympathischer. Und dass auch die Benzinrechnung das Budget nicht zu stark belastet, dafür sorgt der moderate Verbrauch von unter acht Liter je 100 Kilometer sowohl beim Benziner als auch beim Diesel.
Fazit: Der Peugeot 308 ist das Umweltauto schlechthin mit optimierter Aerodynamik, elektrohydraulischer Lenkung und neuartigen „Energy Saver“ Reifen. Da er auch in allen anderen Belangen als Top Compactcar eingestuft werden kann ist er das ideal Kontrastprogramm zum VW Golf für Personen, die sich nicht der immer weiter fortschreitenden Vermassung und Gleichschaltung am Automobilsektor anschließen wollen, Die aber trotzdem ein sowohl motorisch wie optisch perfektes Fahrzeug ihr Eigen nennen wollen. Also wozu einen Golf kaufen, wenn es jetzt einem Peugeot 308 gibt. (edka)