Aus Anlass des 96. Gedenkjahres an den Völkermord am armenischen Volk luden am 28. April der Patriarchdelegat und der Vorstand der Armenisch Apostolischen Kirche in Österreich zu einer Gedenkveranstaltung in das Bank Austria Kunstforum ein. Zur Begrüßung der unzähligen Gästeschar gab der Botschafter von Armenien, S.E. Dr. Ashot Hovakimian einen Überblick über die Gräuel der Vertreibung seiner Landsleute aus der Türkei und erinnerte daran, dass dies niemals vergessen werden dürfe. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war eine Lesung durch die berühmte Schauspielerin Mijou Kovacs aus Franz Werfel’s Roman „Die vierzig Tage des Musa-Dagh", das 1933 in Wien und Berlin erschienen war und mit dem Werfel in berührendster Weise der Tragödie dieses Völkermordes ein Denkmal setzte. Werfel’s Roman fußt auf historischer Begebenheit des Jahres 1915, als sich die Bewohner armenischer Dörfer bei Antiochien auf den Musas-Dagh (den Mosesberg) zurückzogen und allen Angriffen türkischer Einheiten widerstanden. Nach 40 Tagen von einem französischen Kriegsschiff gerettet konnten sie nach Alexandrien in Sicherheit gebracht werden. Nach einem kleinen musikalischen Rahmenprogramm gab es dann Gelegenheit, die Ausstellung des bedeutenden armenischen Malers Aiwasowski – der Maler des Meeres – zu besichtigen. Fazit dieser beeindruckenden Veranstaltung ist sicher der Aufruf an die Welt, dass so etwas nie mehr geschehen dürfte und so erscheint es auch nicht verwunderlich, wenn Werfel’s bedeutendstes Werk heute oft als Parabel über den Holocaust gedeutet und gelesen wird.