Das stadttheter[bühnebaden] hat sich der Operette „Die Dubarry“ in der Überarbeitung von Theo Mackeben angenommen. Das Stück stammt von Carl Millöcker, Originaltitel ‚Gräfin Dubarry‘, und wurde 1879 im Theater an der Wien uraufgeführt. In der Inszenierung von Robert Herzl spielt ein gutes Ensemble, sehr lebendig in Tanz und Gesang und gibt einer urtypischen Operette Witz und Esprit. Herauszuheben ist die Hauptdarstellerin Julia Koci, die mit ihrer unprätentiösen Darstellung der Madame Dubarry und einem schön temperierten Sopran eine erfrischend natürliche Kraft in die Inszenierung bringt. Die bekanntesten Melodien sind „Ich schenk mein Herz nur dem allein, dem ich das Höchste könnte sein“ oder „Ja, so ist sie, die Dubarry, wer sie einst sah, vergisst sie nie“ und das als Leitmotiv die Operette durchziehende Lied „Wie schön ist alles, seit ich dich gefunden“.
Inszenatorisch setzte Herzl auf gute Abwechslung von Tempo, Gruppenchoreografien und Einzelszenen. Auffallend behände, und tänzerisch sehr beschwingt bestechen Pierre Marquis de Brissac (Thomas Markus) und Margot Fleville (Kerstin Grotrian), für das österreichische Flair auf dem Hof Ludwig XV. sorgt Graf Starhemberg, sehr heiter dargestellt von Victor Kautsch. Alles in allem - wenn man von einigen Längen der Handlung im zweiten Teil absieht - eine sehr gelungene Operetten- Inszenierung in der Operettenmetropole Baden.