Um die traditionellen Weihnachtsfeierlichkeiten einzuläuten lud die Botschafterin und Ständige Vertreterin bei den Vereinten Nationen, I. E. Mikaela Kulin Granit am 12. Dezember 2019 zu Lucia Feier in das Schwedenhaus. Diese Veranstaltung lockte zahlreiche Diplomaten an, die an den klassischen Vorweihnachtsgesängen und den dazugehörigen Leckereien Schwedens großen Gefallen fanden. Neben dem Genuss von Glögg (ist ein skandinavischer Glühwein aus Rotwein und Korn oder Wodka und Gewürzen, wie z. B. Zimt, Kardamom, Ingwer und Nelken und es ist inzwischen eines der bekanntesten Getränke in Skandinavien.) Mit zahlreichen warmen und kalten Spezialitäten bot die Veranstaltung die Möglichkeit, viele alte Kontakte zu pflegen und neue Bekanntschaften zu finden. Dafür dürfen wir uns bei der Gastgeberin recht herzlich bedanken.
Das Luciafest ist ein auf ein Heiligenfest zurückzuführender Brauch, der vor allem in Schweden sowie in Dänemark, Norwegen und unter Finnlandschweden und dänischen Südschleswigern verbreitet ist. Das Fest fällt auf den 13. Dezember, den Gedenktag der heiligen Lucia, der vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders in Schweden (im Jahr 1752) gut ein Jahrhundert lang der kürzeste Tag des Jahres war.
Eine besondere schwedische Ausprägung des Festes lässt sich frühestens für das Mittelalter nachweisen. Aus dieser Zeit gibt es Berichte über Feierlichkeiten, mit denen die Landbevölkerung das Ende der vorweihnachtlichen landwirtschaftlichen Arbeiten und den Beginn des Weihnachtsfastens beging. Damals war der 13.12. allerdings noch nicht der Tag der Wintersonnenwende, deren kalendarisches Datum sich im Julianischen Kalender im Laufe der Jahrhunderte verschob. Ab etwa 1760 berichten Zeitzeugen erstmals vom Tragen weißer Gewänder auf Gutshöfen in Westschweden. Dort entstand demnach, begrenzt auf einen kleinen Teil des Landes und der Bevölkerung, das heute auffälligste Element des Luciafestes.
Zu einem landesweiten Brauch entwickelte sich das Luciafest erst in den letzten hundert Jahren. Ende des 19. Jahrhunderts griff das Stockholmer Freilichtmuseum Skansen die westschwedischen Luciatraditionen auf, um sie für kommende Generationen zu bewahren. Gleichzeitig begann der Brauch, sich über seine ursprünglichen Grenzen hinaus in der Bevölkerung zu verbreiten. Dieser Prozess verstärkte sich, als eine Stockholmer Zeitung im Jahr 1927 zum ersten Mal eine Lucia wählte. In der Folge fand das Luciafest einen festen Platz im schwedischen Brauchtum.