Zur Erinnerung an den 125. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Republik Korea und der Republik Österreich lud der neue Botschafter, S.E. Shin Dong-ik am 6. Juni 2017 in den Mittleren Saal der Wiener Urania zu einem Dokumentarfilm über „Marianne und Margaret“.
Die Ordensschwestern Marianne Stöger und Margaret Pissarek kamen in den 1960er-Jahren in das nach Kriegsende von Armut und Leid gezeichnete Korea. Ihre ehrenamtliche Tätigkeit führte sie auf die abgelegene Leprainsel Sorok-do, auf der sie schließlich 43 Jahre blieben und aufopfernd Leprapatienten pflegten. 1996 erhielten vom südkoreanischen Ministerpräsidenten die Koreanische Nationalmedaille verliehen. 1999 wurden sie Trägerinnen des Ho-Am-Preises. 2005 kehrten die beiden Christkönigsschwestern wieder nach Österreich zurück. Sie waren alt geworden und wollten dem Krankenhaus keine Last sein. So still, wie sie gekommen und so still, wie sie auf Sorokdo gewirkt hatten, so leise verließen sie die Insel nach 43 Jahren auch wieder ohne jede Abschiedsfeier.
Koreaner nannten sie zutreffend Parannun Chun-sa, was auf Deutsch blauäugige Engel bedeutet. Für ihren selbstlosen Einsatz wurde den beiden österreichischen Engeln als Zeichen des aufrichtigen Dankes am 8. Juni 2016 die Ehrenstaatsbürgerschaft vom koreanischen Justizministerium verliehen. Dieser etwa einstündige Dokumentarfilm zeigte, was der Sinn der wahren Liebe wirklich ist und wofür es sich zu leben lohnt. Eine großartige Idee des neuen Botschafters, diese Begebenheit einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen und damit die Verbundenheit unserer beiden Länder besonders hervorzuheben. Im Anschluss an die Filmvorführung fand eine Diskussion darüber und danach im Dachsaal des Hauses ein kleiner Empfang mit überdurchschnittlich vielen Teilnehmern statt.