Zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich des 60jährigen Jubiläums der Ungarnrevolution lud am 10. Oktober 2016 der Botschafter Ungarns, S.E. Dr. János Perényi in das Bundesministerium für Justiz, den Festsaal des Palais Trautson. Die Begrüßungen nahmen der Hausherr, Bundesminister für Justiz, S.E. Dr. Wolfgang Brandstetter sowie Botschafter Dr. János Perényi vor. In einer folgenden Podiumsdiskussion mit Bundespräsident a.D. Dr. Heinz Fischer, Botschafter a.D. Georg Hennig, Prof Dr. Béla Teleky und Imre Hegyi diskutierte man unter der fachlichen Moderation von Univ.-Prof. Dr. Michael Gehler die Lehren, die aus Ungarn 1956 gezogen wurden um das Verständnis für die Ereignisse in Ungarn im Herbst 1956 in einer größeren Perspektive zu verbreitern und gleichzeitig dem Erinnerungsanspruch des Jubiläumsjahrs im österreichisch-ungarischen Kontext gerecht zu werden.
Nicht zuletzt deshalb wurden auch die zentralen Entwicklungen und Folgen für Österreich und Ungarn erneut diskutiert. Dazu gehören sowohl die Entwicklung der Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten davor, als der „Eiserne Vorhang“ ein erstes Mal abgebaut wurde und sich nach einem schwierigen Neustart 1945 erstmals eine Entspannung abzeichnete, als auch danach als die direkten Folgewirkungen, sei es in militärischer oder humanitärer Hinsicht. Insbesondere die große Zahl an Flüchtlinge prägte die österreichisch-ungarische Dimension – ein Thema das heute wieder aktueller denn je ist. Auch wenn, wie eingangs erwähnt viele dieser Themenfelder als relativ gut erforscht gelten, prägten sowohl deren Folgewirkungen (8.a. Emigranten in Österreich) als auch die Erinnerung an die Kämpfe das sich sehr gut entwickelnde österreichisch-ungarische Verhältnis im Kalten Krieg und darüber hinaus. - Nach diesen lehrreichen und informativen Ausführungen begaben sich die Gäste anschließend zum Cocktailempfang um weitere Details zu erfragen bzw. zu diskutieren.