Um den Nationalfeiertag, eigentlich der Tag der Gründung des Landes, offiziell zu feiern luden der Botschafter, S.E. Song Young Wan und seine Gattin Hwang Sang-mi am 4. Oktober 2016 zu einem Empfang mit Buffetdinner in die Wiener Börsensäle. Das Ankommen der Gäste wurde von einem Kammerorchester einbegleitet, danach hielt der Botschafter eine relativ kurze Begrüßungsansprache.
Korea und Österreich haben ihre diplomatischen Beziehungen mit dem Abschluss des „Treaty of Peace, Amity, Commerce and Navigation“ 1892 begonnen. Seitdem haben sich die freundschaftlichen und kooperativen Beziehungen stets weiterentwickelt. Zum ehrenden Gedenken des hundertzwanzigjährigen Jubiläums der Einführung der diplomatischen Beziehungen 2012 und des fünfzigjährigen Jubiläums der Einführung der diplomatischen Beziehungen auf Botschafterebene 2013, haben die beiden Länder zahlreiche Veranstaltungen begangen.
Außerhalb der EU ist Korea einer der wichtigsten Handelspartner Österreichs und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Korea und Österreich sind sehr eng geworden. Beide Staaten haben seit September 2012 das Working Holiday Programm eingeführt, das den Aufenthalt von jungen Leuten des jeweiligen Staats ermöglicht, um im Partnerland bis zu 6 Monate zu reisen, zu arbeiten und an Sprachkurzen teilzunehmen, sodass sie ihre Kenntnisse über die Kultur und Sprache des anderen Landes erweitern können.
Mit rund 51,5 Millionen Einwohnern zählt Südkorea zu den dicht besiedelten Staaten und zu den dreißig bevölkerungsreichsten Ländern der Erde. Circa die Hälfte der Einwohner lebt im Großraum der Hauptstadt Seoul, einer Weltstadt mit der viertgrößten Wirtschaft weltweit. Der 3. Oktober ist der Gründungstag, da in der koreanischen Mythologie Dangun Wangeom der Gründer von Go-Joseon, dem ersten koreanischen Königreich gewesen sein soll. Nach koreanischer Sage bestieg Dangun im Jahre 2333 v. Chr. den Thron und gründete die Stadt Pjöngjang. Dieser Zeitpunkt bezieht sich auf eine Eintragung in der Dongguk Tonggam, die das 25. Regierungsjahr des chinesischen Kaisers Yao nennt. Diese mythische Gründung wird im heutigen Südkorea mit dem Feiertag Gaecheonjeol, was frei übersetzt „der Tag an dem sich der Himmel öffnete“ bedeutet.
Nach dem offiziellen Teil bat man zum Dinner, das aus vielen köstlichen koreanischen kalten und warmen Speisen bestand und das die Gäste mit großem Genuss einnahmen. Auch an Getränken aller Art mangelte es nicht und wie so oft bei gutem Essen kam auch der Small Talk nicht zu kurz, wobei besonders der Präsident der koreanischen Gesellschaft, Abg. Z. Nationalrat Werner Amon besonders umlagert war, ist er doch kurz zuvor erst zum neuen ÖVP-Generalsekretär gewählt worden. Zur Gesamtveranstaltung darf bemerkt werden, dass sie zwar sehr stilvoll ablief, die sonst aber so beliebte koreanische Musik oder Gesangseinlagen schmerzlich vermisst wurden. Man kann sich eben Korea ohne Musik kaum vorstellen, in dieser Hinsicht gibt es mit Österreich eine Seelenverwandtschaft.