Von der Bevölkerung mit großem Interesse angenommen, etablierte sich das Radio binnen kürzester Zeit als das erste elektronische Massenmedium in Österreich, das bereits drei Monate nach Aufnahme des täglichen Sendebetriebs sein Publikum fast verzehnfachte. Dabei war das Radio ein Medium, das seinen Hörern in der Frühzeit mitunter viel abverlangte: Anfänglich weit verbreitete Detektorapparate mussten vor ihrer Nutzung erst noch zusammengebaut werden, was technische und handwerkliche Fähigkeiten voraussetzte. Zudem war die Stromversorgung unzureichend, da Österreich noch nicht über eine flächendeckende Elektrifizierung verfügte. Die Gefahr, sich beim Radiohören einem Stromschlag auszusetzen, war in der Frühzeit des Mediums durchaus möglich, da Empfangsgeräte ebenso wie Stromleitungen noch weit entfernt von den heutigen Sicherheitsstandards waren. Neben den technischen Herausforderungen waren auch gesellschaftliche, politische und volkswirtschaftliche Faktoren maßgeblich für die Entwicklung des Radios in Österreich.