Herr Intendant Lakner, Sie haben bereits 2007 DIE FLEDERMAUS mit großem Erfolg, damals mit der wunderbaren Helga Papuschek in der Rolle des „ Frosch“, aufgeführt. Was haben Sie für 2016 geplant?
Ich habe für die Neuauflage des Paradestücks der Goldenen Operettenära das Regieteam Michaela Ronzoni und Volker Wahl verpflichtet. Beide inszenieren das erste Mal beim Lehár Festival, verfügen aber über fundierte Erfahrung mit Operetten an diversen Häusern. Sie werden im Kongress & TheaterHaus Bad Ischl den Zuschauerraum in das Bühnengeschehen miteinbeziehen und so eine besondere Nähe mit den Besuchern schaffen. Ganz neu ist auch die Besetzung mit unserem Operettenliebling Regina Riel sowie Matjaz Stopinsek, Jevgenij Taruntsov und Josef Forstner, die von jungen Talenten wie Rita Peterl, Tobias Greenhalgh, Alice Waginger und Beate Korntner flankiert werden. Ein besonderes Zuckerl für Bad Ischl ist es, dass wir den bekannten Schauspieler und Fernsehmoderator Oliver Baier für sein Debüt in der Rolle des Frosch gewinnen konnten.
Mit der Operette DIE ROSE VON STAMBUL bringen Sie, Herr Intendant, ein wenig Orient auf die Bühne nach Bad Ischl. Was hat Sie bewogen, die Geschichte aus Konstantinopel um die schöne Kondja Gül und den Ministersohn Achmed Bey ins Festivalprogramm zu nehmen?
DIE ROSE VON STAMBUL mit Musik von Leo Fall ist bekannt durch Melodien wie „Ein Walzer muss es sein“ und dem Walzerlied des Achmed Bey „O Rose von Stambul“. Die Operette mit dem Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald wurde am 2. Dezember 1916 im Theater an der Wien uraufgeführt, und wir feiern in Bad Ischl den 100. Geburtstag dieses wunderbaren Stücks. Das Werk wurde mitten im Ersten Weltkrieg geschrieben , im Todesjahr von Kaiser Franz Josef und ist somit ein Paradigma für den Eskapismus der kriegsgemarterten Bevölkerung und für die Lust auf Flucht in eine heile exotische Welt.
Als dritte Produktion des Festivalsommers 2016 haben Sie DIE JUXHEIRAT von Franz Lehár auf dem Programm. Er ist sehr eng mit Bad Ischl verbunden, der Genius loci und hat in Bad Ischl den Großteil seines Lebens verbracht.
Die Operette, deren Geschichte uns nach Amerika in die Zeit um 1900 führt, liegt mir besonders am Herzen. Mit dem Namen Franz Lehár ist vor allem sein großer Welterfolg DIE LUSTIGE WITWE verbunden, ein Jahr davor hatte er schon DIE JUXHEIRAT geschrieben. Zu Lebzeiten Lehárs wurde das Stück nur vierzig Male aufgeführt. Und wir bringen diese Konversations - Operette in einer halb-szenischen Aufführung heraus. Die Sopranistin Maya Boog singt die charmante „Männerhasserin“ Selma.
Weitere Informationen finden Sie unter www.leharfestival.at
