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Theater in der Josefstadt - "Leben und Sterben in Wien"

In diesem Auftragswerk für das Theater in der Josefstadt entwirft der Dramatiker Thomas Arzt ein gleichermaßen blutiges wie poetisches Bild der österreichischen Zwischenkriegszeit.

Johanna Mahaffy (Sara) und Katharina Klar (Fanni) - Foto: Moritz Schell

Uraufführung
Premiere: 7. März 2024
Theater in der Josefstadt

Um’s Eck hinterm Rathaus
Das Pflaster voll Blut.
Und drin in dem Blut
Die Arbeiterwut.
Es ritt dort hinterm Rathaus
Die Staatspolizei.
Sie ritten mit Waffen
Und mit Kugeln aus Blei.
Und es schoss hinterm Rathaus
Die Staatspolizei
Auf die flüchtende Horde.
94 Morde.

Hauptfigur des Stückes ist die junge Magd Fanni, deren katholisch geprägtes Leben durch die Begegnung mit der rätselhaften Sara eine Wende nimmt. Begeistert von deren sozialistischen Ideen begibt sich Fanni in die Hauptstadt Wien, erlebt die Errungenschaften der Arbeiterbewegung und wird zugleich Zeugin, wie die Schattendorfer Urteile das Ende der Ersten Republik einläuten.

Eindringlich erzählt Thomas Arzt in Leben und Sterben in Wien von der Radikalisierung einer Gesellschaft, dem Zerbrechen jeglicher Solidarität und vom sprachlichen Nährboden für Faschismus und Nationalsozialismus. Über ein Dutzend Figuren ruft er dafür auf den Plan, lässt sie in Liedern aus der Handlung heraustreten und spinnt dennoch ein feinteiliges Netz rund um die "völlig frei erfundene" Geschichte einer Frau, die sich von ihren Wurzeln emanzipiert. – Weitere Informationen unter www.josefstadt.org.

 
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