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Wiener Tourismuskonferenz 2020: Reshaping Vienna

Foto: Paul Bauer

Unter dem Motto „Reshaping Vienna“ fand am 30. September die diesjährige Wiener Tourismuskonferenz als hybride Veranstaltung in der Wiener Hofburg und im Livestream statt. ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten, wie wir Wege aus der Krise finden können und welchen Beitrag Wiens Visitor Economy zu einer nachhaltigen und resilienten Destinationsentwicklung leisten kann.

Im Zentrum der diesjährigen Wiener Tourismuskonferenz standen die Corona-Krise und ihre Auswirkungen auf die gesamte Wiener Visitor Economy, aber auch innovative Konzepte und Strategien zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. Der Grundgedanke der bei der Tourismuskonferenz 2019 vorgestellten Visitor Economy Strategie 2025 „Shaping Vienna“, die den Blick auf die Stadt selbst und ihre gedeihliche Entwicklung für BewohnerInnen, UnternehmerInnen und BesucherInnen richtet, begleitet die Weiterentwicklung der Destination auch in Zeiten der Pandemie. Nun heißt es „Reshaping Vienna“ und es gilt, gemeinsam Wege aus der Krise zu finden und die Herausforderungen in Chancen umzuwandeln.

Auftakt mit vereinten Kräften

Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner eröffnete die Veranstaltung und richtete seine Begrüßungsansprache an 200 Gäste im Zeremoniensaal der Wiener Hofburg und rund 1000 TeilnehmerInnen im Livestream. Gerade die Stärken des Städtetourismus – Ganzjahrestourismus, hohe Internationalität sowie Kultur-, Kongress- und andere Veranstaltungen – mache seine Reaktivierung unter den derzeitigen Rahmenbedingungen besonders schwer. Wien sei dabei in einer Reihe mit allen Großstädten weltweit gleichermaßen betroffen. Dabei werde stärker denn je sichtbar, welche Bedeutung Tourismus für die Gesamtwirtschaft, als Arbeitgeber und für alle Facetten der Infrastruktur hat.

Wie dem Tourismus in Wien zielgerichtet geholfen werden kann, diskutierte Moderatorin Sonja Kato anschließend mit Vertretern aus Politik und Interessenvertretung: Peter Hanke, Wiens Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales sowie Präsident des WienTourismus wies auf die Fördermaßnahmen der Stadt Wien speziell für den Tourismus hin, die Betriebe unterstützen und Arbeitsplätze schützen sollen. Einreichungen für das Förderprogramm für die Wiener Hotellerie „WienHotel/20“, das variable Kosten mit bis zu 50.000 € pro Betrieb unterstützt, sind ab 1. Oktober möglich. „Die Krise meistern wir nur dann erfolgreich, wenn das Netzwerk in der Stadt funktioniert. Daher betrachten wir Arbeit und Wirtschaft bei allen Lösungen gemeinsam“, erklärte Hanke und bekräftigte, dass Wien gestärkt aus der Krise hervorgehen würde, wenn alle Schulter an Schulter arbeiten. Die Stadt sehe sich als Partner der Wiener Wirtschaft, zugleich wolle sie eine überbetriebliche Ausbildung für all jene jungen Menschen ermöglichen, die ihre Ausbildung jetzt nicht fortführen können. Durch einen Qualifizierungsplan im Bereich der Digitalisierung sollen neue Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten geschaffen werden. Im Bezug auf die Entwicklung des Tourismus in Wien betonte Hanke, dass Wien nach wie vor für Qualitätstourismus stehe und diesen strategischen Grundzug bei allen Maßnahmen zur Reaktivierung des Tourismus erhalten bleiben müsse.

Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, hob hervor, dass Wien es ausgezeichnet schaffe, mit allen Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft schnell und zeitnah zu reagieren. Es sei der Wiener Weg, auch in Krisensituationen rasch zu handeln, davon sei auch die Zusammenarbeit der Wirtschaftskammer Wien mit der Stadt geprägt. Aktuelles Thema sei – neben aktuellen Fördermaßnahmen – längerfristig gesehen auch die Frage der Sanierung der Betriebe nach der Krise. Er betonte die Bedeutung gesamtheitlichen Denkens der Wiener Wirtschaft, was sich in der Krise als Stärke erweise. Gerade die breite, diverse Aufstellung der Wirtschaft mache ebendiese auch krisensicherer. Wien stehe – gesamtwirtschaftlich gesehen – im Vergleich zu Österreich gut da: Wien stehe für ein Viertel des österreichischen Bruttoinlandsproduktes, inklusive Umland sogar für ein Drittel. Im Umkehrschluss bedeute dies aber auch Betroffenheit. Eine starke Wirtschaft und ein qualitätsvoller Wiener Tourismus hätten trotz der aktuellen Situation beste Chancen, stark zurückzukehren.

Helmut Gruber, Vizepräsident der Arbeiterkammer Wien, wurde virtuell zugeschaltet. Er verwies auf das mit der aktuellen Krise in Zusammenhang stehende Leid menschlicher und wirtschaftlicher Natur und appellierte die Grundregeln einzuhalten, um gemeinsam gut durch die Krise zu kommen. Die zahlreichen Initiativen der Stadt Wien – exemplarisch nannte er den Gastrogutschein – hätten Beschäftigung gesichert, doch viele Menschen seien an einem Punkt angelangt, an dem ihnen die Zukunftsperspektive fehle. Stadt und Wirtschaft seien nun besonders gefordert, gerade im Bereich der Tourismusbranche, die zu den von der Krise am meisten betroffenen Segmenten gehöre. Auch in einer Situation wie dieser bestehe die Möglichkeit, sich zu erneuern – Gruber zeigte sich überzeugt, dass Wien gestärkt aus der Krise hervorgehen könne. In Tourismus und Gastronomie seien Weiterqualifizierungsmaßnahmen wesentlicher Hebel dafür, die Qualität zu heben. Die Pandemie sei da, aber sie müsse auch als Chance genutzt werden und als Möglichkeit von Fehlern zu lernen.

 
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