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Creditreform Firmen- und Privatinsolvenzstatistik - 1. Halbjahr 2024

FIRMENINSOLVENZSTATISTIK 1. Halbjahr 2024:

27 Insolvenzverfahren pro Werktag Rekordanstieg bei Firmeninsolvenzen; mehr Insolvenzen gab es zuletzt am Höhepunkt der Finanzkrise 2009; neuer Rekord erwartet. Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat die endgültigen Zahlen bei den Firmeninsolvenzen für das 1. Halbjahr 2024 in Österreich analysiert. Die Firmeninsolvenzen steigen weiter massiv an und zwar um 26,4% auf 3.363 Verfahren. Die Zahl der eröffneten Verfahren steigt dabei gar um 34,6% auf rund 2.100. Die mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzen erhöhen sich um 14,7% auf 1.264. 

Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer des bevorrechteten Gläubigerschutzverbandes Österreichischer Verband Creditreform, analysiert den aktuellen Insolvenztrend: „Das Thema Pandemie spielt bei den Insolvenzen keine Rolle mehr. Dafür schlägt die anhaltende Wirtschaftsflaute negativ zu Buche. Die Auftragsbücher leeren sich zunehmend, die Kosten stei-gen aber weiter, dazu kommen bürokratische Hürden. Die Unternehmen kämpfen an zahl-reichen Fronten und verlieren immer öfters diesen Kampf.“ 

Laut einer Creditreform Umfrage vom Frühjahr unter 1.400 österreichischen Unternehmen ist das Geschäftsklima der heimischen Unternehmen negativer als am Höhepunkt der Pandemie, geprägt von sinkenden Erträgen und Aufträgen sowie einer geringen Investitionsbereitschaft. Die Auftragserwartungen sind so pessimistisch wie seit 30 Jahren nicht. 

Die Insolvenzpassiva belaufen sich auf rund 11,2 Mrd. Euro. 11.000 Arbeitsplätze sind betroffen. Geprägt war das 1. Halbjahr vor allem von einigen Insolvenzen aus der SIGNA-Gruppe, u.a. gegen Rene Benko als Einzelunternehmer sowie von zahlreichen bekannten Unternehmen wie Fisker GmbH, Windhager Zentralheizung Technik GmbH und Brucha GmbH.

PRIVATINSOLVENZSTATISTIK 1. Halbjahr 2024:

40 Insolvenzverfahren pro Werktag Privatinsolvenzen stagnieren trotz der Wirtschaftslage; 10.000 Insolvenzen erwartet  Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat die endgültigen Zahlen bei den Privatinsolvenzen für das 1. Halbjahr 2024 in Österreich analysiert. Die Gesamtzahl der Privatinsolvenzen steigt angesichts der zahlreichen Krisen nur vernachlässigbar um 0,5% auf knapp über 5.000 Verfahren an. Das Vor-Pandemie-Niveau ist damit nicht erreicht. Die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren steigt um 1,6% auf rund 4.600, während die mangels Vermögen abgewiesenen Insolvenzen um starke 11,3% auf 392 Verfahren zurückgehen. 

Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes Österreichischer Verband Creditreform analysiert die Insolvenzentwicklung: „Trotz steigender Arbeitslosigkeit und wachsender Kosten für die Lebenserhaltung stagniert die Privatinsolvenzentwicklung und bleibt sogar unter dem Vor-Corona-Niveau. Das feinmaschige soziale Netz samt staatlicher Hilfen in Kombination mit hohen Lohnabschlüssen macht die Österreicherinnen und Österreicher angesichts der Polykrisen krisenresilienter.“   

Die Gründe für eine Privatinsolvenz bestehen aus einer toxischen Mixtur vieler Umstände, die über einen längeren Zeitraum letztendlich zur Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit geführt haben: Jobverlust, gescheiterte Selbständigkeit, Krankheit und generell ein sorgloser Umgang mit Geld.  

Ein Drittel der Schuldner sind gescheiterte Selbständige. Die bereinigte Durchschnittsverschuldung liegt bei rund 55.000 Euro.

Weitere Informationen finden Sie unter www.creditreform.at

 
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