Diplomatischer Pressedienst

Vienna calling    Mehr Information …

 
 

Ist die EU bereits am Ende ihrer Laufzeit angekommen?

Nachdem ganz besonders in den letzten Jahren die EU und deren Mitglieder keine eigenen Entscheidungen mehr treffen, scheint das Ende dieser einst so erfolgreichen Organisation nicht mehr in ferner Zukunft.

EU Parlament in Strasbourg (Foto: Udo Pohlmann auf Pixabay)

Die herausragende Idee, eine Wirtschaftsgemeinschaft für ganz Europa zu gründen war tatsächlich ein Meilenstein der Geschichte. Der letzte große Wurf war die Einführung des Euro und seither geht es bergab. Die Entscheidung, neben der wirtschaftlichen und sozialpolitischen Aktivität auch eine politische Variante einzuführen war der Beginn des Abstiegs. Bereits die politische Entscheidung zwischen Brüssel und Straßburg zu wandern, was nicht nur immense Kosten verursacht, sondern auch ständige Unruhe in das System bringt, ist eine unnötige bürokratische Hürde. Man glaubt es kaum, aber die Bürokratie kennt keine Grenzen (siehe Lieferkettengesetz, Green Deal, etc.), sodass sich unsere weltweiten Kontrahenten wie die Vereinigten Staaten von Amerika und die Volksrepublik China vor lauter Freude über soviel Dummheit nur lachen können.

Nachdem uns immer wieder auch über die Mainstream-Medien eingeredet wird, dass sich Russland nach der Ukraine Deutschland, Polen und andere NATO-Staaten einverleiben wird, ist die ursprünglich sehr vielversprechende Achse zwischen der Europäische Union und der Russischen Föderation komplett zerstört. Russland ist nicht in der Lage die gesamte Ukraine unter ihre Kontrolle zu bringen. Glaubt nun wirklich jemand, dass Russland mit der derzeit stärksten militärischen Kraft der Welt, nämlich der NATO, einen Krieg anfangen will. So selbstmörderisch sind die Russen sicher nicht. Aber es liefert die Rechtfertigung für die Aufrüstung in den einzelnen Mitgliedstaaten.

Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum EU-Russland hätte in der Welt einiges bewirken können. Von der Energieversorgung, die bis 2022 ja problemlos funktionierte bis zu neuen Märkten wäre für ein Wirtschaftswachstum alles möglich. Nun haben wir unsere Abhängigkeitsverhältnisse geändert und wenn wir es nicht schaffen, den Deal mit den Mercosur-Staaten mit Leben zu füllen, dann wird die einst so stolze Europäische Union im Nirwana untergehen. Die Unterstützungserklärungen für die Ukraine sind einfach zu wenig, insbesondere auch deshalb, weil für eine echte Unterstützung einfach keine Ressourcen vorhanden sind. Es fehlen schlicht Leuchtturmprojekte, mit denen sich auch die Europäer identifizieren können. Daher warten alle wie gebannt auf den 20. Jänner 2025! (Chefredakteur Adolf Wurzer)

 
Nach oben scrollen, Scroll to top